" Il y a 20 ans personne ne croyait en nous "
Gespräch mit Gilles Barbier, Fondateur von Handicap.fr
Porträt von Gilles Barbier ©GaelleMerceron
Ava hat den Gründer von Handicap.fr kennengelernt: Gilles Barbier. Dieser unabhängige Pressedienst unterstützt alle Menschen, die von Behinderung und Autonomieverlust betroffen sind. 20 Jahre Erfahrung haben eine einzigartige Website geschaffen, die informiert, sensibilisiert, Arbeitsplätze schafft und individuell auf alle Themen rund um die Behinderung eingeht. Kontakt.
Ava - Wer sind Sie, Gilles Barbier?
GB - Ich bin der Gründer der Website handicap.fr, die am 2. September 2002 ins Leben gerufen wurde. Wir feiern daher in diesem Jahr das 20-jährige Bestehen von handicap.fr!
Wir sind eine kleine Struktur, die eine quinzaine d'employés beschäftigt. Trotz unserer geringen Größe bin ich froh, dass wir es geschafft haben, agil zu bleiben und uns an die großen technologischen Veränderungen unserer Zeit anzupassen. Indem wir unsere Fähigkeit, uns zu verinnerlichen und weiterzuentwickeln, kultiviert haben, sind wir groß geworden und haben uns an die Herausforderungen angepasst.
" Unabhängige Mediziner, wir bleiben agil "
Ava - Was ist der Status von handicap.fr ?
GB - Wir haben den offiziellen Status eines unabhängigen Herausgebers (SARL). Die paritätische Kommission für Veröffentlichungen und Presseagenturen (CPPAP) hat Handicap.fr für die Qualität des Pressedienstes im Internet (article 1er de la loi n° 86-897 du 1er août 1986 portant réforme du régime juridique de la presse). Wir als Team besitzen alle unsere Presseausweise und sind für die Frage der Behinderung sensibilisiert.
Gilles Barbier ©Handicap.fr
Wir sind Mitglieder von SPIIL, dem Syndicat de la Presse Indépendante d'Information en Ligne, und respektieren dessen Grundsätze: "Jedes Unternehmen, das Mitglied von SPIIL oder des Syndicats sein möchte, verpflichtet sich, eine Reihe von Regeln einzuhalten, die darauf abzielen, alle Bedingungen zu erfüllen, die es ermöglichen, Folgendes zu gewährleisten die Unabhängigkeit ihrer Abhandlungen und den Lesern die notwendige Transparenz zu gewährleisten die nötige Transparenz das unabdingbare Vertrauen in die Informationen, die sie weitergeben, zu gewährleisten".
Ava - Wie hat sich die Medienlandschaft entwickelt und in welchem gesellschaftlichen Kontext?
Jahre 1990: Ein Ereignis über die Behinderung in Lyon
GB - In den Jahren 1990 war ich stellvertretender Direktor einer Agentur für Veranstaltungskommunikation, und wir haben für einen Verein eine Veranstaltung über Behinderungen in Lyon organisiert.
J'étais déjà sensible à la notion de handicap : ça m'interpellait, ça me parlait. Autour de moi, on me disait : " ce genre d'évènement n'intéresse personne " ou " le handicap, ça fait peur " ou encore " ah, tu veux avoir ta place au paradis ? "Il y avait beaucoup d'idées reçues sur le sujet.
Zur Vorbereitung dieses Ereignisses habe ich an einem Treffen mit behinderten Menschen in ganz Frankreich teilgenommen. Im Gespräch mit ihnen ist mir ein Thema aufgefallen: die Chancenlosigkeit und l'absence d'équité de traitement réservée à ces citoyens. Unabhängig von ihrer Situation sollten die Menschen ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Die Rolle der Gesellschaft besteht darin, die Chancenlosigkeit zu kompensieren und dass jeder seinen Teil dazu beiträgt, indem er seine Qualitäten, seine Möglichkeiten und seinen Willen, sein Leben zu gestalten, einbringt.
" À l'époque, on me disait : Gilles, à quoi ça sert
de créer un média sur le handicap ? "
In Wirklichkeit sind es 30 Jahre, die ich in diesem Bereich tätig bin, und ich muss den Menschen immer wieder erklären, was ein Handicap ist. Ce n'est jamais acquis. Die Gesellschaft muß ihren Beitrag leisten, und die Menschen müssen ebenfalls ihren Beitrag leisten, unabhängig davon, ob sie Träger von Behinderungen sind oder nicht.
Lancierung von Handicap.fr: ein besonderer Erfolg
C'était essentiel qu'un ein unabhängiger Mediziner mit der Gesellschaft über Behinderungen spricht. Qu'il y ait un espace d'information, de réflexion, de mutualisation et d'entraide sans attache politique ou associative. En réalité, à ce stade-là, hatte unser erster Wunsch ein Ziel: zu informieren.
Seit Jahren bemühen wir uns, unser Angebot und unsere Dienstleistungen mit nützlichen Hilfsmitteln auszustatten, die sich an eine große Anzahl von Nutzern richten. Aufgrund zahlreicher Nachfragen unserer Nutzer haben wir ein Glossar der Behinderung erstellt, in dem alle Begriffe der Behinderung, Abbreviaturen, technische Begriffe usw. aufgeführt sind. Aujourd'hui, des milliers d'internautes le consultent.
" On visait 15 000 personnes pour le lancement...
on en a eu 35 000 ! "
Schnell wachsende Medienformate
Seit 2002 haben wir 7 Mal die Website überarbeitet! Der technologische Fortschritt hat die Internetwelt in wenigen Jahren verändert. Mes équipes et partenaires ont toujours été souples pour s'y adapter et je les en remercie. So haben wir in den letzten Jahren beispielsweise Podcasts, Websites und mobile Anwendungen entwickelt. Eine unserer mobilen Anwendungen ermöglicht es die Suche nach behindertengerechten Parkplätzen.
Im Behindertenbereich sind wir die einzigen, die viel Inhalt produzieren: zum Beispiel veröffentlichen wir 3 bis 5 Artikel pro Stunde.
Extrait vidéo J'ai un truc à te dire ©Handicap.fr
Eine kostenlose Online-Unterstützung
Wir haben auch einen internen Dienst eingerichtet: l'assistance en ligne. Die Idee dahinter? Die Beantwortung aller Fragen, die man uns stellt. Rechte der Menschen, Wohnen, Beschäftigung und Wiedereingliederung von Menschen mit Behinderungen, finanzielle und technische Hilfe, Freizeit und Tourismus... Einer sagte zu mir: "Du bist total verblödet, du kannst die Fragen all dieser Menschen nicht beantworten! "
Heute antworten wir jedem Einzelnen innerhalb von 5 Stunden präzise und persönlich.
Eine Jobbörse zur Förderung der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen
In den Jahren 2004-2005 haben wir in den Arbeitsmarkt investiert und eine Jobbörse eingerichtet. Das ist heute ein alter Hut, aber damals war es neu und gewagt. Heute werden Millionen von Stellenangeboten für Menschen mit Behinderungen veröffentlicht.
" Wir veröffentlichen Millionen von Arbeitsangeboten für Menschen mit Behinderungen.
Des évènements Hallo Handicap
Im Jahr 2011 haben wir eine Reihe von digitalen Veranstaltungen ins Leben gerufen: Hallo Handicap.
Der Salon findet zweimal im Jahr statt und ist eine Online-Rekrutierungslösung. Er erleichtert die die Rekrutierung von behinderten Arbeitnehmern aus der Ferne. Die Gespräche finden per Telefon oder Chat statt, mit großer zeitlicher Flexibilität und dem Vorteil, dass man nicht umziehen muss.
Wir haben auch etwas geschaffen eine mobile Anwendung für Menschen mit Behinderungen vor mehr als einem Jahr entwickelt. Sie richtet sich an Manager, Verantwortliche für den Auftrag RH, Verantwortliche für den Auftrag Handicap, Verantwortliche für die Einsätze oder auch an die Referenten für Diversität. Die Anwendung Handicap-Reférent enthält interaktive Berichte und Videos, die die gesellschaftlichen Darstellungen von Handicap aufzeigen. Sie ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Handicap.fr und der Universität Paris-Est-Créteil und wurde als Element in den Kurs für Studierende der Universität Créteil zum Thema Behinderung integriert und vom Staatssekretariat für Menschen mit Behinderungen gefördert. L'application, die bis heute mehr als 2000 Mal heruntergeladen wurde, se trouve sur le Store Apple ou Google Play.
L'application Référent Handicap ©Handicap.fr
Ava - Hat sich die Hauptaufgabe von Handicap.fr in den letzten 10 Jahren weiterentwickelt?
Das Gesetz vom 11. Februar 2005: ein Hindernis
GB - "Jede behinderte Person hat ein Recht auf die Solidarität des gesamten nationalen Gemeinwesens, das ihr im Rahmen dieser Verpflichtung den Zugang zu den grundlegenden Rechten garantiert, die allen Bürgern zustehen, sowie die uneingeschränkte Ausübung ihrer Bürgerrechte." Dieses Gesetz zur Gleichstellung von Rechten und Chancen, zur Teilhabe und zur Bürgerbeteiligung hat die Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Menschen mit Behinderungen verbessert. Die Kultur der Behinderung hat sich in vielen Unternehmen entwickelt, und es tauchen immer wieder Fragen auf wie: Wie kann man die Mitarbeiter für das Thema Behinderung sensibilisieren? Wie lassen sich Arbeitsplätze einrichten? Was sind die welche Hilfen gibt es und welche sind unsere wichtigsten Gesprächspartner? ?
" Jede behinderte Person hat ein Recht (...) auf grundlegende Rechte, die allen Bürgern zuerkannt werden.
Seit dem Gesetz von 2005 kann niemand mehr die Frage der Behinderung ignorieren, weder in der Politik noch im Beruf. Die Frage ist in den Köpfen der Menschen angekommen, auch wenn es noch viel zu tun gibt. Par exemple, les cas de handicaps psychiques en entreprise continuent à effrayer, poser question. Selbst wenn sich die Dinge auf der Ebene des menschlichen Lebens weiterentwickeln, scheinen sie sich immer nur langsam zu entwickeln.
Handicap.fr hat diese Bewegung in die Tat umgesetzt und unsere Inhalte haben sich weiterentwickelt. Unser neues Ziel? In erster Linie den betroffenen Menschen eine Stimme zu geben.
À travers le festival Dans la boîte
Das Nationale Unternehmensfilmfestival würdigte die Filme, die in Unternehmen gedreht wurden. Nach einer Parole, die von den einzelnen Managern oder Verantwortlichen für den Rechtsdienst vorgetragen wurde, konnten sich die Mitarbeiter voll und ganz entfalten. Wie auch in den Podcasts oder Webserien sollten wir vorrangig die Parole von Menschen mit Behinderungen. Nous allons sur le terrain.
" Notre but : donner la parole à tous "
Den Entscheidungsträgern klarmachen, dass das Handicap ein Teil des Lebens ist
Wir geben Ihnen einige Zahlen zum Handicap, um Ihnen dabei zu helfen, ihre Stéréotypen zu dekonstruieren. Par exemple :
- saviez-vous que 16 seulement % des handicapés le sont à la naissance ? Les 84 % restants le deviendront au cours de leur vie ;
- 90 % der behinderten Kinder sollten die Regelschule besuchen können;
- De même, la majorité des handicaps rejoint la catégorie des handicaps invisibles (surdité, Atemwegserkrankung, Diabetes...)
Nous avons également rédigé un livre blanc sur le handicap.
→ Lire notre article Kommunizieren Sie auch über Behinderung im Unternehmen.
À travers une image puissante et positive du handicap
Die Ästhetik spielt in allen unseren Inhalten (Texte, Podcasts, Videos) eine wichtige Rolle: Von Behinderung zu sprechen, bedeutet nicht, sie in einer mitfühlenden, wenn nicht gar misstrauischen Art und Weise vorzutragen. Diese Haltung ist destruktiv, sowohl für die betroffene Person als auch für die Gesellschaft, denn sie stärkt deren falsche Überzeugungen.. De ce fait, elle entretient un cercle vicieux.
Menschen mit Behinderungen sind in ihrer großen Mehrheit Teil der Gesellschaft. Wenn die Menschen gut informiert sind, können sie ihr Leben besser gestalten. Handicap.fr stellt ihnen Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung, die ihre Selbstständigkeit und ihre Beschäftigungsfähigkeit fördern.
Ava - Wie haben Sie Ava kennengelernt?
GB - Nous avons rencontré son cofondateur, Thibault Ducheminbei der Verabschiedung des Abenteuers Ava. Damals war er noch an der Universität von Berkeley tätig. Ich erinnere mich an nächtliche Rendez-vous in Sichtweite, zusammen mit seinen Mitarbeitern im Schlafanzug... Es war verrückt!
In jedem Fall haben wir uns von la démarche et le personnage inspirants et avons décidé de participer au financement d'Ava. Ma fille, qui fait ses études à Stanford, m'a d'ailleurs appelé récemment pour me raconter qu'elle avait rencontré Thibault par hasard, lors d'une soirée de dégustation de vins... Le monde est vraiment petit ! Wir haben Ava von Anfang an unterstützt und ermutigt.
Die Anwendung Ava, professionelle Sous-Titres für saure Menschen © Ava
Ava - In Frankreich bemühen wir uns um eine Antwort auf die Ambitionen der Regierung in Bezug auf die Integration von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft. Wie erklären Sie sich das? Welche Vorstellungen haben Sie?
GB - In Frankreich wurden seit 15 Jahren Fortschritte bei der Barrierefreiheit erzielt. Heute haben die Unternehmen neue Instrumente eingeführt. Nach und nach hat sich die Gesellschaft darauf eingestellt Die Tatsache, dass eine Behinderung kein Zeichen von Unfähigkeit ist. Dies beginnt sich in den Unternehmen niederzuschlagen.
Besonders hervorzuheben ist die bemerkenswerte Tätigkeit von Stiftungen wie der Fondation de la Française des Jeux oder auch der Fondation Malakoff Humanis. Beide begünstigen die Initiativen zur Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen.
Es gilt, weiterhin für die bessere Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft zu sensibilisieren. Es ist verständlich, dass die Menschen traurig sind, wenn die Gesetze nicht angewandt werden. Tout le monde doit faire un bout de chemin, einschließlich der Menschen mit Behinderungen. Nous devons sortir de l'attente et faire notre part.
Man kann keine allgemeinen Regeln aufstellen: Bei bestimmten Themen, die mit der Behinderung zusammenhängen, macht man gute Fortschritte, bei anderen weniger... Zum Beispiel ist die Bildung von behinderten Kindern immer unzureichend. Qie steht es um die Zugänglichkeit von öffentlichen Diensten und um die allgemeine Zugänglichkeit von Computern?
" Die Farbe der Menschen kann angesichts der Lässigkeit der Rechtsanwendung verstanden werden.
Ava - Was sind die großen Chancen von Handicap.fr? Wie stellen Sie sich seine Zukunft vor?
GB - Wir werden im kommenden Januar eine neue Website einführen... das müssen wir nicht mehr sagen! Wir werden auch unsere Arbeits- und Medieninstrumente weiter perfektionieren, um die eine bessere Integration von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft zu fördern. Global gesehen, werden wir auch weiterhin den Menschen die Stimme zu leihen und ein Beschleuniger der Eingliederung zu sein, bis es keine Diskussion mehr über die Behinderung gibt.
Ava - Ein Motiv für das Ende?
GB - Je terminerais par cette phrase : " les choses ne sont jamais écrites. À chacun d'entre nous de les écrire. "
